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Im Mai 2011 bin ich nach 6 Jahren in Irland zurück nach Deutschland gezogen und habe diesen Blog eingestellt. Mein neuer Blog heißt Geist und Gegenwart und ist unter www.geistundgegenwart.de zu erreichen.

Freitag, 30. September 2005

Far From Heaven

Auf meinem Weg, ein anständiger Einwohner dieser Stadt zu werden, kam ich nicht länger an Chart Busters, der Videothek in der Talbot Street, vorbei. Ich wollte mir The Human Stain ansehen, weil ich vor zwei Jahren den Roman gelesen hatte, den sehr gut fand und nichts von dem Aberglaube halte, dass man zwangsläufig enttäuscht wird, wenn man eine Literaturverfilmung sieht. Außerdem spielen Anthony Hopkins und Nicole Kidman die Hauptrollen.

Es gibt einige Schauspieler, die für einen guten Film garantieren: Nicole Kidman, Steve Buscemi natürlich und Benicio del Toro zum Beispiel. Früher hätte ich auch Johnny Depp vorbehaltlos dazugezählt. Heute zähle ich ihn eher in die Reihe der Schauspieler, in deren Filme ich gehen würde, auch wenn sie doof sind. Einfach nur weil die Schauspieler so gut sind. Ich konnte jedenfalls nicht nur The Human Stain ausleihen, weil der Film vier Euro pro Nacht kostet und wenn ich noch zwei weitere Filme dazunehme, dann kostet es fünf Euro für drei Nächte. Wicked World, die Logik darin muss ich nicht sehen.

Also habe ich mir noch Wilbur und Far From Heaven ausgeliehen. Julianne Moore spielt in Far From Heaven das was sie immer spielt: eine Hausfrau, die leicht naiv durch die Katastrophe des Alltags schwebt. In Far From Heaven sind es die 50er Jahre: sexuelle Repression, Rassismus und Eiscreme. Angesichts dieser Beklemmungen vor 50 Jahren und der Tatsache, dass man es heute noch für nötig hält, einen Film darüber zu machen, frage ich mich, welche furchtbaren Zwänge jetzt über uns herrschen, die wir dann in 50 Jahren aufarbeiten können.

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