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Im Mai 2011 bin ich nach 6 Jahren in Irland zurück nach Deutschland gezogen und habe diesen Blog eingestellt. Mein neuer Blog heißt Geist und Gegenwart und ist unter www.geistundgegenwart.de zu erreichen.

Montag, 7. September 2009

Inglourious Basterds von Quentin Tarantino (2009)

Darsteller: Brad Pitt (Lieutenant Aldo Raine), Christoph Waltz (Oberst Hans Landa), Mélanie Laurent (Shosanna Dreyfus), Eli Roth (Sergeant Donny Donowitz), Diane Kruger (Bridget von Hammersmark), Michael Fassbender (Lt. Archie Hicox) Daniel Brühl (Pvt Fredrick Zoller), Til Schweiger (Sgt. Hugo Stiglitz) ...
Wir sind in einem Tarantino-Film! Die Typografie eines jeden Namenszuges im Vorspann, verweist je auf einen anderen Film. Zum Beispiel auf "Der Pate". Außerdem wird natürlich das Kino ansich wieder thematisiert: Einer der wichtigsten Standorte ist das Pariser Kino "Gamaar", wo der letzte Film von Joseph Goebbels in Anwesenheit von Adolf Hitler gezeigt wird.

Was den Film selbst angeht, waren unsere Erwartung hoch - wir sind unverbesserliche Tarantino-Fans. Wir wurden nicht enttäuscht. Genuss, Spaß, Lustig, das sind die Adjektive, die den Sinn kommen. Sind wir wirklich objektiv? Ich bin nicht sicher, aber nach allem, who cares! Der Film ist in Kapitel unterteilt und bringt abwechselnd Spannung, Gewalt und schwarzen Humor - oder eben auch alles zusammen und durcheinander. Um nur ein paar Szenen zu nennen:

Ich habe keine Rezensionen gelesen, aber wenn ich einen Schritt zurück mache, würde ich sagen, dass dieser Film nicht als "tarantinoesk" zu bezeichnen ist. Obwohl sich alle von Tarantinos Obsessionen (z.B. Füße) in Inglourious Basterds wiederfinden, ist der Film für "Nicht-Fans" viel leichter zugänglich, als zum Beispiel Death Proof. Die Anwesenheit von Brad Pitt in den Credits gibt es wahrscheinlich kein Zufall. Das spiegelt sich auch in der Star-Besetzung Brad Pitts, der im Vergleich zu Kurt Russell (der seine Zeit in den 80ern hatte) doch eher Mainstream ist.

Eigentlich muss ich mich mir gleich selbst widersprechen. Brad Pitt ist nicht wirklich der Star im Film. Während er im Mittelpunkt der Show steht, hat er doch etwa genausoviel Zeit wie der schreckliche Nazi-Oberst Christoph Waltz (oder weniger: ich habe nicht gemessen). Auch Daniel Brühl hat als einfacher Soldat, dann Instrument der NS-Propaganda und Stolz der Nation eine große Rolle. Überhaupt ist es eindeutig ein Ensemble Film, der auf seine Akteure angewiesen ist.

Und weil ich Anekdoten liebe und dieser Film voll davon ist, gibts hier eine unvollständige Liste:
  • Tarantino wollte sowohl ein Kriegsfilm als auch einen Spaghetti-Western drehen. Er wollte ihm den Titel "Once Upon a Time in Nazi-Occupied France" geben. Das wurde schließlich der Titel des ersten Kapitels.
  • Die Rolle von Francesca Mondino wurde speziell für die Schauspielerin Julie Dreyfus geschrieben, die bereits in Kill Bill spielte.
  • Leonardo DiCaprio war die erste Wahl zur Rolle des Oberst Hans Landa, aber Quentin Tarantino hat schließlich beschlossen, dass besser ein deutscher Schauspieler diesen Charakter spielen sollte.
  • Der Titel hat Rechtschreibfehler, aber Tarantino erklärt nicht, warum.
  • Der Film wurde vom italienischen Film The Inglorious Bastards von Enzo G. Castellari (1978) inspiriert. Auch hier geht es um eine Gruppe amerikanischer Soldaten, die hinter den feindlichen Linien Verwüstung anrichtet.
Post von Cécile

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