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Im Mai 2011 bin ich nach 6 Jahren in Irland zurück nach Deutschland gezogen und habe diesen Blog eingestellt. Mein neuer Blog heißt Geist und Gegenwart und ist unter www.geistundgegenwart.de zu erreichen.

Samstag, 2. April 2011

Wo Arbeitszeit verfügbar ist und Werbefläche knapp

Schilderhalter am Samstag in der Grafton Street
Wenn man in Dublin - zum Beispiel in der beliebten Einkaufsstraße Grafton Street - umhergeht, wird man neben den Straßenkünstlern auch Männer stehen sehen, die ein Schild festhalten. Es sind Werbeschilder, die auf eine Galerie hinweisen oder ein Restaurant oder Friseurgeschäft. Mich hat es immer fasziniert, dass Menschen solche Arbeit machen, die darin besteht, mit einem Schild in dieser strömenden Menschenmasse still zu stehen. Ich frage mich, ob der Erfolg solcher Werbemaßnahmen gemessen wird. Also: Wie viele Menschen lassen sich im Laufe eines Tages von solch einem Schild verleiten, zum Friseur zu gehen? Und wie viel verdient der Schildhalter? Am Ende: Wie viele Menschen muss so ein Schildhalter pro Tag zum Friseur "schicken", damit er sich lohnt? Die Schildhalter scheinen mir auch gar keinen Einfluss auf den Erfolg ihrer Werbemaßnahme zu haben. Denn sie stehen einfach nur da. Manche Schildhalter machen nicht einmal das. Sie sind besser ausgerüstet, zum Beispiel mit einem Angelhocker und vertreiben sich die Zeit mit einem Buch. Ein anderer, den ich heute sah, lehnte an einer Laterne, an die er sein Schild gebunden hatte und spielte mit seinem Handy. Ich glaube so ein Beschäftigungsmodell funktioniert nur da, wo Arbeitszeit billiger und verfügbarer ist als Klebefläche für Werbeposter.

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